Spätestens seit der Zeitrechnung [nach Snowden](http://www.fr-online.de/digital/duckduckgo-und-ixquick-google-konkurrenz-bewirbt-datenschutz,1472406,23571772.html)
dürfte es auch Zeitgenossen ohne [Aluhut](https://de.wikipedia.org/wiki/Aluhut) bewusst geworden sein,
dass es nur noch zwei Möglichkeiten des digitalen (Über-) Lebens gibt:
1. man lebt unter Aufsicht bei Google, Facebook, Apple & co.
2. man organisiert sich selbst einen Unterschlupf.
Ich habe ja schon seit geraumer Zeit über [meinen Weggang von Google Mail](http://bascht.com/blog/2010/01/23/mochten-sie-gmail-wirklich-entfernen/)
verbloggt. Nun will ich einen kleinen Überblick zu geben,
welche Dienste ich mittlerweile selbst betreibe. Und das nicht nur nur, weil es geht - sondern
weil es weniger Aufwand ist, als ich am Anfang befürchtete.
Die Dienste, die ich selbst betreiben wollte, sind:
* **Synchronsisation von Kalendern und Addressbüchern**
* über mehrere (iOS und Android) Geräte hinweg
* Möglichst so unkompliziert wie in Google Apps
* **Task-Synchronisation**
* ebenso über mehrere Geräte
* Mit Kontexten und Tags, a lá RememberTheMilk
* **Eine Dropbox**
* Der Name sagt es schon. Mehrere Computer synchron.
* Ohne Nachdenken.
* **Automatisches Backup meiner Handy-Fotos**
* Foto Knipsen, automatischer Upload
* Wie Dropbox auf Android
* **Spotify und iTunes Match**
* Meine eigene Musik unterwegs hören
* Musik überall hin streamen können
* **Einen Online-RSS Reader**
* So hübsch & kraftvoll wie Google Reader
* Muss meine OPML importieren können
* Mit anständigen Apps für Android & iOS
Klingt auf den ersten Blick nicht nach einer Sache die man an einem Wochenende erledigt hat.
Aber: Weit gefehlt - ein ausgieber Nachmittag Basteln & ihr habt euren eigenen digitalen Unterschlupf zusammen.
Viel Hardware brauchte es dafür auch nicht. Alles was ich hier beschreibe, läuft auf kleinen virtuellen
Maschinen auf meinen Mac Mini zu Hause. SSL Proxy + DynDNS wird von einem Raspberry PI erledigt. Es ist
Beide sind ihr Geld wert und ich verwende sie seit einem Jahr ohne Probleme.
Kurzer Zwischenstand:
<divdata-alertclass="alert-box success radius">
✓ Kalender<br/>
✓ Kontakte
</div>
### ownCloud Client App
Die [ownCloud Client App](https://owncloud.org/install/) gibt es für Windows, OSX und Linux - und sie funktioniert
genau wie beworben: Installieren, Pfad zur ownCloud Instanz angeben, einloggen, fertig. Da ich die Instanz nur
zur Synchronisation meiner eigenen Rechner (und meines Telefons) benutze, habe ich auch hier keine größeren
Lastspitzen zu befürchten. Die Synchronisation läuft flott und fehlerfrei (achtet darauf, eurem Server NTP beizubringen).
Als Bonus der mobilen App gibt es noch einen automatischen Bilder-Upload. Die App hookt sich direkt in den Kamera-Workflow
ein und läd alle Bilder automatisch in ein Verzeichnis meiner ownCloud.
<divdata-alertclass="alert-box success radius">
✓ Kalender<br/>
✓ Kontakte<br/>
✓ Dropbox<br/>
✓ Automatischer Foto-Upload
</div>
## todo.txt
Ich ♥ Text. Und ich liebe Konsolenprogramme, die sich auf eine Aufgabe konzentrieren. [todo.txt](http://todotxt.com/)
von Gina Trapani ist ein Kreuzprodukt dieser beiden Vorlieben. Kurz gesagt: Es ist eine Task-Liste, mit GTD Support,
die allein auf Text-Dateien basiert. Keine Angst: Ihr *müsst* es natürlich nicht über die Kommandozeile bedienen,
aber die ist dennoch einen Blick wert. Die beiden Dateien `todo.txt` und `archive.txt` liegen in meinem ownCloud-Folder und werden damit über alle Geräte synchronsiert.
Für das wöchentliche GTD-Planning öffene ich die Datei einfach in VIM mit dem entsprechenden [Addon](https://github.com/freitass/todo.txt-vim).
Nerd-Level up.
Da die offizielle todo.txt App leider nur Dropbox unterstützt, verwende ich [Simpletask Cloudless](https://play.google.com/store/apps/details?id=nl.mpcjanssen.simpletask),
und synchronisiere die Dateien via [FolderSync](https://play.google.com/store/apps/details?id=dk.tacit.android.foldersync.full)und synchronisiere die Dateien via [FolderSync](https://play.google.com/store/apps/details?id=dk.tacit.android.foldersync.full)..
Das [Subsonic Project](http://www.subsonic.org/pages/index.jsp) macht seit geraumer Zeit in etwa das, was iTunes Match
für den treuen Apple User erledigt: Meine Musik überall hörbar machen. Für mich ging das Dilemma mit dem Start der SSD
im Laptop los – plötzlich überlegt man sich zwei Mal, ob man doch die ganze Musiksammlung mitschleppen möchte.
Subsonic löst dieses Problem sehr elegant. Ihr installiert es auf euer Box (Pakete gibt es z.B. bei [getdeb](http://www.getdeb.net/software/subsonic)),
richtet die App ein und fangt an zu streamen. Wie auch bei ownCloud muss ich sagen dass das Setup wirklich kein Hexenwerk
war.
Ein klein wenig Bastelei hatte ich durch mein Proxy-Setup via NGINX. Um Subsonic auf einem Pfad unterhalb von "/" zu betreiben
musste ich die entsprechenden Flags in `/etc/default/subsonic` setzen. Genau so wichtig: Der Username. Sonst läuft subsonic
Wie ihr vielleicht bemerkt habt - einen wirklichen Ersatz für Spotify bietet das natürlich nicht. (Es sei denn, ihr habt
wirklich eine Musik-Bibliothek dieser Größe…)
Ich bleibe also erstmal weiter Spotify-Kunde - nutze es aber mittlerweile Hauptsächlich um neue Musik zu entdecken, oder
um immer mal bei Radio Markshark reinzuklicken:
<blockquoteclass="twitter-tweet"lang="en"><p><ahref="https://twitter.com/search?q=%23NowPlaying&src=hash">#NowPlaying</a> Wait von Alexi Murdoch auf <ahref="https://twitter.com/search?q=%23Spotify&src=hash">#Spotify</a> cc <ahref="https://twitter.com/bascht">@bascht</a><ahref="https://twitter.com/fraucolle">@fraucolle</a><ahref="https://twitter.com/search?q=%23radiomarkshark&src=hash">#radiomarkshark</a><ahref="http://t.co/5hxtEUZI">http://t.co/5hxtEUZI</a></p>— marcshark (@marcshark) <ahref="https://twitter.com/marcshark/statuses/266056677684559872">November 7, 2012</a></blockquote>